Gemeinsam mit zehn NGOs hat Berlin-Vegan einen offenen Brief verfasst und an die Vertreter:innen der Parteien Bündnis 90/ Die Grünen, SPD und FDP geschickt. Im Hinblick auf die Koalitionsverhandlungen ruft der Brief die Parteien dazu auf, konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der „Nutztier“-Bestände im Koalitionsvertrag zu verankern. Die Verfasser:innen fordern einen Ausstieg aus der Tierhaltung sowie eine stärkere Förderung pflanzlicher Lebensmittel.

Der Brief verweist auf die schwerwiegenden Folgen der hohen Treibhausgas-Emissionen auf unser Klima, die durch den Konsum tierischer Produkte hervorgerufen werden.  So entfallen in Deutschland beispielsweise etwa 75 % der Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft auf die Tierhaltung, obwohl sie nur einen kleinen Teil der verzehrten Kalorien liefert. Zudem steht die Tierhaltung mit der weltweiten Abholzung, sowie der Rodung des Amazonas-Regenwaldes in Verbindung. Den Vorwurf, Veganer:innen würden mit ihrem Soja-Konsum der Umwelt und dem Klima schaden, revidiert der offene Brief, denn: „Bis zu 75 % des weltweit angebauten Sojas ernähren Nutztiere.“

Neben der Entlastung unserer Umwelt und des Klimas, sind für uns das Wohl und die Würde der Tiere von zentraler Bedeutung. Eine Förderung pflanzlicher Lebensmittel könnte ein deutliches Zeichen in die richtige Richtung setzen und zu einer Verringerung des Tierleids beitragen.

Zu den neun Forderungen des offenen Briefes gehören unter anderem eine Senkung der auf pflanzliche Produkte erhobenen Mehrwertsteuer sowie die gesetzliche Festlegung und Durchsetzung hoher Tierschutzstandards. Hier ist die Politik gefragt, alle  Anstrengungen aufzubieten, um unser Ernährungssystem entsprechend zu transformieren, damit das Zählen von Tieren als “Tierbestände” und die Tiernutzung insgesamt der Vergangenheit angehören.