Bei der Tagung „Berlin-Brandenburg – Nachhaltige Metropolenregion gemeinsam entwickeln!“ waren wir eingeladen, uns vorzustellen und uns in den Workshops und Diskussionen einzubringen. Diese Gelegenheit haben wir genutzt, um das Thema Transformation zu einem pflanzlichen Ernährungssystem stark zu machen.

Die Tagung am 18.05.2022 umfasste verschiedene Programmpunkte, von Vorträgen über eine Podiumsdiskussion hin zu Workshops. Fast 20 Initiativen aus Berlin und Brandenburg, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, konnten sich vorstellen und voneinander lernen. Berlin-Vegan war eine davon.

In unserer Vorstellung haben wir die Transformation zu einem pflanzlichen Ernährungssystem stark gemacht. Dabei haben wir die ökologische und ethische Notwendigkeit verdeutlicht – unter anderem mit dem Hinweis darauf, dass Tierprodukte nicht mal 20 % der Kalorien liefern, die Menschen weltweit essen, aber ihre Produktion rund 80 % der landwirtschaftlichen Fläche beansprucht. Auch haben wir auf die große und schnell wachsende Zahl an vegetarisch und vegan lebenden Menschen in Deutschland verwiesen. Der Fokus lag aber auf dem Potenzial, das gerade unsere Region hat: Berlin gilt als eine der veganfreundlichsten Städte der Welt. Es gibt eine beeindruckende Bandbreite an veganen Unternehmen, von einer überaus facettenreichen veganen Gastronomie über Hersteller_innen veganer, nachhaltiger Lebensmittel wie regionaler Hafermilch hin zu bio-veganer Landwirtschaft. Doch auch andere Städte haben wir als Vorbilder benannt: Helsinki, wo es bei Veranstaltungen im Rathaus im Regelfall vegetarisches Essen und keine Kuhmilch mehr gibt. Und New York, wo das Schulessen jeden Freitag komplett vegan ist. Jetzt liegt es an unseren Verwaltungen, sich von der Visionskraft der veganen Berliner und Brandenburger Unternehmen und vom Mut anderer Städte inspirieren zu lassen und gemeinsam diese Transformation einzuleiten.

Als letzter Programmpunkt der Tagung haben wir außerdem am Workshop vom Ernährungsrat zum Ernährungscampus teilgenommen. Bei diesem spannenden Austausch konnten wir mehr zu den bereits bestehenden Plänen zum Ernährungscampus erfahren und unsere eigenen Ideen einbringen. Dabei haben wir uns gemeinsam mit dem Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau dafür eingesetzt, dass neben den Themen regionale und biologisch erzeugte Lebensmittel auch die Wahrung der Rechte nicht-menschlicher Tiere und vegane Ernährung mindestens ebenso berücksichtigt werden. Diese Ausrichtung ist nicht zuletzt für uns Menschen wichtig. Denn die landwirtschaftliche Tierhaltung ist für mindestens 60 % der gesamten landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich, obwohl sie nur einen kleinen Teil zur menschlichen Ernährung beiträgt. Damit würde das Ende der Tierhaltung eine enorme Einsparung mit sich bringen, die wir auch dringend benötigen, um die Klimakatastrophe aufzuhalten.