Achtung: Beim nachfolgenden Artikel handelt es sich um unseren Aprilscherz für 2015. Trotzdem viel Spaß beim Lesen.

Wie heute morgen überraschend auf einer Pressekonferenz des Kanzleramtes mitgeteilt wurde, lebt Angela Merkel seit dem heutigen Tag vegan. „Ich habe Earthlings drei Mal von vorne bis hinten gesehen,“ berichtete eine sichtbar erschütterte Bundeskanzlerin, „und da konnte ich nicht anders. Unrecht bleibt Unrecht, ganz gleichgültig, in was für einer Tradition es steht. Wie wir mit den Tieren umgehen, das geht auf keine Kuhhau… ich meine, das geht so nicht weiter!“

Die Kanzlerin, die als Lieblingsessen meist „Königsberger Klopse“ angibt, möchte von Fleisch, Milch und Butter nichts mehr wissen. Es gebe ausreichend schmackhafte Alternativen, die ohne Tierleid erzeugt werden können. Als ersten Schritt werde das Essen der Kanzlerkantine und der Ministerien komplett veganisiert, Bundestag und Bundesrat sollen bald folgen. Was aber soll mit den Ministern geschehen, die auf den gewohnten Fleischkonsum nicht verzichten wollen? Die Kanzlerin findet ungewohnt klare Worte: „Wem das nicht passt – da ist die Tür! Politiker haben eine Vorbildfunktion. Da können wir doch nicht einfach tote Tiere essen, als wäre das ganz normal!“

Am liebsten würde die Politikerin die Nutztierhaltung sofort verbieten. Schon den Ausdruck „Nutztier“ empfindet sie als unpassend, weil er die nichtmenschlichen Tiere auf ihre Rolle als unfreiwillige Materiallieferanten reduziere. Aber es gehe ihr nicht ausschließlich um die ethischen Aspekte der Diskussion. „Carnismus ist nicht nur ein Verbrechen an den Tieren, sondern ein Verbrechen an den folgenden Generationen,“ erläutert die studierte Physikerin. „Die Viehwirtschaft in ihrer heutigen Form produziert mehr klimaschädliche Gase als alle fossilen Brandstoffe zusammengerechnet. Sie zerstört den Regenwald, verschmutzt das Wasser und trägt entscheidend zum Welthunger bei. Die Zeiten sind vorbei, in denen wir Politiker es uns erlauben konnten, für mächtige Eliten zu arbeiten. Veganismus ist Klimaschutz in seiner reinsten Form! Auch unsere Enkel sollen schließlich noch etwas von dieser Erde haben.“

Unter dem Jubel der anwesenden Journalisten gab Frau Merkel bekannt, sämtliche Mastanlagen im Laufe des Jahres in Altersheime für ehemalige Milchkühe umwandeln zu wollen. Mit großzügigen Zuschüssen soll die Umschulung von obsolet werdenden Berufsgruppen gefördert werden. „In unserem neuen Deutschland werden wir keine Metzger und kein Schlachthofpersonal mehr brauchen,“ verkündet die Kanzlerin mit leuchtenden Augen, „sondern Gärtner, Obstbauern und Altenpfleger.“

Frau Merkel zweifelt nicht daran, dass ihre Pläne im Parlament eine große Mehrheit finden werden. „Unsere Abgeordneten sind schließlich nicht dumm,“ meint sie siegessicher. Und die Agrarlobby? „Denen höre ich einfach nicht mehr zu.“ Die Europäische Union? Könnte die keinen Einspruch erheben? „Entweder Europa wird vegan, oder wir verlassen Europa.“ Zu guter Letzt gab die Bundeskanzlerin bekannt, den Namen ihrer Partei sobald wie möglich zu VDU verändern zu wollen – Vegan-Demokratische Union.

(Foto benutzt mit Genehmigung der Bundesregierung. Fotograf: Steffen Kugler)