Am 7.3. wurde die kulinarische Landschaft Berlins um einen weiteren kleinen Höhepunkt bereichert, und zwar durch das Bistro Die Leckereienfabrik in der Gustav-Müller-Straße in Schöneberg. Gelegen in einer ruhigen, aber sympathischen Seitenstraße, wird der müde Spaziergänger hier mit gutem Kaffee, leckerem Kuchen und einer kleinen Auswahl von warmen Gerichten empfangen. Bereits bei der Eröffnung am letzten Samstag war die Leckereienfabrik gut besucht. Berlin-Vegan war mit zwei rasenden Reportern vor Ort und führte ein Interview mit Claudia und Melanie, den Gründerinnen und Betreiberinnen des Bistros. Die beiden stammen aus Bayern und leben seit drei Jahren in Berlin.

Claudia und Melanie, Betreiberinnen der  "Lecke­rei­en­fa­brik"

Claudia und Melanie, Betreiberinnen der „Lecke­rei­en­fa­brik“

Berlin-Vegan: Seid ihr damals mit dem Plan nach Berlin gezogen, ein veganes Bistro zu eröffnen?

Claudia: Nein. Melanie ist auch in der Filmbranche tätig, und in der Musik, da haben wir gesagt – wo, wenn nicht Berlin? Und dann hat sich das so ergeben. Vor zwei Jahren waren wir am Alex beim Vegan-Vegetarischen-Sommerfest. Da war uns klar: Das ist was für uns, jetzt werden wir auch vegan. Und dann kam bald die Idee, ein veganes Café zu eröffnen.

Melanie: Wir haben damals selbstgemachte Chutneys auf Märkten verkauft und gesehen, wie beliebt die waren.

Berlin-Vegan: Und die Musik?

Melanie: Die läuft natürlich weiter, aber im Moment steht natürlich die Leckereienfabrik im Vordergrund. Allerdings gibt es hier jeden ersten Samstag des Monats eine offene Bühne, bei der sich Musiker, Dichter und andere Künstler präsentieren können.

Berlin-Vegan: Was ist für euch das wichtigste beim Kochen? Was macht ein gutes Gericht aus?

Claudia: Daß es mit Liebe gekocht wird.

Melanie: Ja, das schmeckt man auch!

Berlin-Vegan: Auf eurer Internetseite steht, dass ihr einen eigenen Garten habt.

Claudia: Ja, in Bayern.

Berlin-Vegan: Wer pflegt den Garten, wenn ihr hier seid?

Melanie: Meine Eltern. Da stehen Obstbäume und allerlei Sträucher, und wenn Ernte ist, kommen die Sachen zu uns.

Claudia: In einem vollen Auto!

Berlin-Vegan: Noch eine letzte Frage – wie seid ihr auf die Lage hier gekommen? Habt Ihr geschaut: Wo fehlt noch was?

Claudia (lacht): Nein, wir wohnen ums Eck!

Melanie: Allerdings haben wir festgestellt, daß es in Schöneberg fast gar nichts gibt, die veganen Cafés konzentrieren sich auf Prenzlauer Berg, Friedrichshain und so, und da passt das natürlich gut.

Berlin-Vegan: Vielen Dank für das Gespräch, und herzlichen Glückwunsch zur Eröffnung!

Die rasenden Reporter führten nach dem Gespräch noch eine kurze kulinarische Testreihe durch. Kaffee (2,40 Euro), Apfelkuchen (3,10 Euro), Chili con Seitan (4,90 Euro) sowie Sellerieschnitzel (8,50 Euro) wurden degustiert, ausserdem verschiedene selfmade Chutneys und Aufstriche, die alle vor Ort erhältlich sind. Besondere Erwähnung verdienen die selbstgemachte Mandelmilch sowie der Kartoffelsalat – die Kartoffeln hatten genau den richtigen Festigkeitsgrad, und die Mayonnaisesoße war vorzüglich.

leckereienfabrik 2

Wer die Leckereienfabrik selbst kennenlernen möchte, kann das zu folgenden Zeiten tun: Donnerstag und Freitag von 7 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag von 9 bis 19 Uhr.

Ferdinand Delcker & Katja Wasmus